Der Header diese Blogs in den Anfangszeiten ab 2011.
Faireres Ständemehr, verzerrende Wahlverfahren und Vielfalt bei den Regierungspräsidien: Das sind nur einige der Themen, die unser Blog im ersten Jahrzehnt seines Bestehens behandelt hat.
Schon lange setzt sich dieser Blog für faire Wahlverfahren ein, die den Wählerwillen möglichst gut abbilden. Untermauert wird dies unter anderem mit dieser Analyse. Sie zeigt, dass Kantone, in denen die Sitze in grossen Wahlkreisen und möglichst proportional verteilt werden, geringere Verzerrungen bei der Sitzzuteilung aufweisen. Inzwischen haben mehrere Kantone ihre Wahlsysteme reformiert, so dass die Disproportionalität tiefer ausfallen dürfte. Bei den Nationalratswahlen mit den sehr kleinen Wahlkreisen und der Sitzverteilung nach Hagenbach-Bischoff bleiben die Verzerrungen hoch.
Das Ständemehr ist jüngst wieder in die Kritik geraten. Wir haben bereits 2014 einen Vorschlag gemacht, mit dem die Legitimation des doppelten Mehrs gestärkt werden könnte, ohne dass kleine Kantone ihrer Bevorzugung beraubt werden.
Nach der Abstimmung zur (vom Volk, nicht aber von den Ständen angenommenen) Konzernverantwortungsinitiative ist die öffentliche Diskussion über die Legitimität des Ständemehr neu entflammt. Auch wir haben die Idee der stetigen Standesstimmen wieder aufgenommen. Durchgesetzt hat sich diese Neuberechnung der Standesstimmen bisher nicht – es braucht wohl noch weitere umstrittene Abstimmungen.
Die Stellung des Regierungspräsidenten ist in der Schweiz speziell. Auf Bundesebene wird der Posten im Sinne der Machtteilung nach dem Anciennitätsprinzip unter den Bundesräten herumgereicht (wobei das nicht immer so war). Die Kantone kennen zum Teil andere Modelle. So darf in sechs Kantonen der Landammann immerhin zwei Jahre im Amt bleiben; in Basel-Stadt und Genf ist der Regierungspräsident für eine ganze Legislatur gewählt und steht einem eigenen Präsidialdepartement vor. Wobei zumindest die Genfer nach dem Fall Maudet ihre Vorliebe für starke Führungsfiguren etwas verloren haben dürften…
Bei den Nationalratswahlen vor zwei Jahren wurden so viele Listen eingereicht wie noch nie. Wir hinterfragten diese Rekordzahl und kritisierten die «Schein-Auswahl», die in Tat und Wahrheit Intransparenz und eine Verzerrung des Wählerwillens bedeutet. Die Defizite des Nationalratswahlsystems kann auch die grösste Zahl von Listen nicht beheben. Dazu braucht es ein faireres Sitzverteilungsverfahren.
Interviews, Streitgespräche und Podcasts mit Experten
Liebe Autoren, ich lese Eure Posts gerne. Aber zum Ständerat: Der ist nun einmal historisch gewachsen. Da an Formeln herumzudoktern, halte ich für völlig falsch. Es war ja gerade der Sinn des Ständerats, den Kleinen Gewicht gegenüber den Grösseren zu verschaffen.
Danke, Herr Burger, für Ihre freundliche, kritische Rückmeldung! Meine Reformidee betrifft indes lediglich die Berechungsart das Ständemehrs (bei nationalen Verfassungsänderungen), ohne am Gewicht der kleinen oder grossen Stände etwas zu ändern. Ich sehe es wie Sie: an der Parität der Kantone sollte man nicht rütteln. Eine Reformidee des Ständerats – solche gibt es ja schon zur Genüge – haben wir demgegenüber nie eingebracht.
Beste Grüsse, C. Kuster
Liebe Autoren, ich lese Eure Posts gerne. Aber zum Ständerat: Der ist nun einmal historisch gewachsen. Da an Formeln herumzudoktern, halte ich für völlig falsch. Es war ja gerade der Sinn des Ständerats, den Kleinen Gewicht gegenüber den Grösseren zu verschaffen.
Gruess, R. Burger
Danke, Herr Burger, für Ihre freundliche, kritische Rückmeldung! Meine Reformidee betrifft indes lediglich die Berechungsart das Ständemehrs (bei nationalen Verfassungsänderungen), ohne am Gewicht der kleinen oder grossen Stände etwas zu ändern. Ich sehe es wie Sie: an der Parität der Kantone sollte man nicht rütteln. Eine Reformidee des Ständerats – solche gibt es ja schon zur Genüge – haben wir demgegenüber nie eingebracht.
Beste Grüsse, C. Kuster